Die Nächte sind das Thema, das uns nicht los lässt. Wir fabulieren über Schlafpositionen und Melatonin und Traumphasen und REM, wir treiben uns herum bis die Sperrstunde Dich ins Gästehaus zurück ruft. Wir versuchen, den Verlockungen und der Gefahr der Nacht davon zu laufen, in dem wir den Abschied möglichst weit hinaus schieben.
Der Abschied dann, in der halben Nacht ist immer ein Ringen, dann fürchten wir uns vor unseren eigenen Gefühlen und versuchen statt dessen, den Zweifeln des anderen zuvor zu kommen. Wir wissen doch, dass der anderen zweifelt, solange er den anderen für zweifelnd hält und so weiter und so weiter in einer endlosen Abfolge von gegenseitigen Gedankenspielen, die immer wieder auf sich selber bezogen sind so wie die Bilder in zwei sich gegenüber stehenden Spiegeln. Wir fürchten uns vor einer gemeinsamen Nacht, doch wir sehnen uns gleichzeitig nach dieser. Statt dessen beginnen wir jede Nacht eine Zwiesprache über e-mail, schicken uns Versicherungen dass wir an den anderen denken .